In der Kategorie Neues vom Winzer berichtet unser Winzer Gerald Poth über Aktuelles aus den Weinbergen und dem Weinkeller.

Erntebilanz 2019

klein aber fein – ausgezeichnete Qualität ist das Ergebnis eines bewegten Weinjahres.
Die Gärröhrchen blubbern noch bei den letztgelesenen Jungweinen. Trotz oder wegen der „Turbo-Ernte“, am 16. September war Lesebeginn und am 1. Oktober brachten wir die letzte Fuhre ein, gönnen wir unserem neuen Jahrgang eine langsame Vergärung und lange Verweildauer auf der Hefe.

Die geringen Winterniederschläge konnten die Grundwasservorräte nach dem Extremjahr ´18 im Boden leider nicht wieder auffüllen und so gingen wir mit einem gehörigen Wasserdefizit in das neue Weinjahr. Das Frühjahr war durchwachsen und zu trocken, die Eisheiligen und Hagelschauer haben auch mal vorbei-geschaut aber zum Glück bei uns weniger angestellt. Die Hauptblütezeit war wie im 20-jährigen Durch-schnitt Mitte Juni. Der Wassermangel in unseren Böden machte sich immer mehr bemerkbar. Die vereinzel-ten „Duschereignisse“ waren oftmals nicht mehr als der bekannte Tropfen auf dem heißen Stein.

In den Hitzephasen diesen Sommers mit annähernd 40°C kamen noch extreme UV-Strahlungen dazu, durch die eine Großzahl von Trauben in der Sonne regelrecht verbrutzelten. Wir entlasteten die trockengestressten Reben auch dieses Jahr wieder kräftig, indem wir Trauben vor der Reifephase wegnahmen.

Kühle Nächte Ende August/Anfang September förderten die Aromaausbildung der Trauben. Nur 90 Tage, gerechnet ab Blütezeitpunkt, benötigten die Trauben bis zur Lesereife. In der „Guten, alten Zeit“ sprach man noch von 100 Tagen. Von Jahresanfang bis Lesebeginn hat es heuer nur ca. 300 Liter Niederschlag gegeben.
Die Erntemenge ist frankenweit um ca. ein Viertel geringer ausgefallen als im Schnitt der Jahre.
Aber 100% gesundes, vollreifes Lesegut und Top-Qualitäten mit letztendlich schöner, stabiler Säurestruktur sind das erfreuliche Ergebnis des aufregenden Weinjahres 2019.

Mit den besten Grüßen aus Röttingen

Ihr Weingut Poth