In der Kategorie Neues vom Winzer berichtet unser Winzer Gerald Poth über Aktuelles aus den Weinbergen und dem Weinkeller.

 

Wunder gibt es immer wieder…
sang Katja Epstein in den 60ern. Zum Glück manchmal auch bei uns in den Weinbergen.

Der wärmste März seit Beginn der Wetteraufzeichnungen bescherte uns einen sehr frühen Austrieb. Mit bangen Gefühlen wurden von uns sämtliche Wettervorhersagen verfolgt. Und in der Nacht zum 20. April war es dann soweit: Schon um 22:00 Uhr gingen die Temperaturen in den Minusbereich, um 6:00 Uhr in der Früh waren es -5°C und erst um 9:00 Uhr hatten wir Plusgrade. Das war wohl zu lang. Andere Weinorte hatten zum Teil noch tiefere Temperaturen aber dafür nicht so lange. Bis zu 100% erfrorene Hauptaugen in vielen Rebanlagen und insgesamt wenig bis sehr wenig überlebte Hauptaugen. Erst nach 3 – 4 Wochen spitzten die Beiaugen und Basisaugen speziell im Kopfbereich der Rebstöcke heraus und wie ein Wunder waren diese Nachtriebe noch außergewöhnlich fruchtbar.

Temperaturen bis zu über 30°C und immer wieder passende Niederschläge führten zu einem schnellen Wachstum, sodass wir momentan von einem Reifevorsprung von 3 Wochen gegenüber dem langjährigen Mittel sprechen können. Auch wenn bei vielen Rebsorten wie Müller-Thurgau, Bacchus, Zweigelt… die Erträge zum Teil stark reduziert sind, müssen wir in anderen Sorten wie Silvaner, Weißburgunder oder Schwarzriesling zur Qualitätssteigerung noch Trauben entfernen. Im Mai noch hätten wir uns nicht gewagt, davon überhaupt zu träumen.
 
Heuer nahmen wir zum ersten Mal am größten deutschen Weinwettbewerb, Berliner-Wein-Trophy, teil und unsere 15er Tauberschwarz Spätlese trocken erntete gleich eine Goldmedaille.
Bei der SAVOIR-VIVRE Degustation 2017 bekam die 15er Traminer Spätlese Gold
und der 15er Bacchus Kabinett trocken Silber.
 
 
Mit den besten Grüßen aus Röttingen
 
Gerald Poth

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